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Unternehmen & Märkte

Finanzpositionen werden zur zentralen Steuereinheit

Zwei Frauen geben sich die Hand
© GettyImages (Georgijevic)

Die Nachfrage nach Finanzfachleuten ist laut des Hays Fachkräfte-Index Q4/2023 im vergangenen Quartal um 17 Prozentpunkte gestiegen – im Vergleich zu anderen Berufsgruppen, eine überdurchschnittliche Zunahme. Woher rührt dieser Nachfragetrend? Was bedeutet er für Personalverantwortliche und Fachbereichsentscheider? Und wie sollen sich Bewerbende in dieser Situation am besten positionieren? Dazu haben wir Erich Schwinghammer, Bereichsleiter Finance und HR bei Hays befragt.

Erich Schwinghammer im Interview

Laut der Zahlen des aktuellen Fachkräfte-Index werden vor allem im Finanzbereich wieder mehr Fachkräfte gesucht bzw. mehr Stellen ausgeschrieben. Andererseits fallen vielerorts Positionen weg. Wie lässt sich das erklären, zumal es den Anschein hat, dass Unternehmen eigentlich gerade zurückhaltend sind, was Neueinstellungen anbelangt?

Ja, diese Entwicklung erscheint auf den ersten Blick widersprüchlich. Tatsächlich hat der Stellenabbau aber den Hintergrund, dass bestimmte Positionen ins Ausland verlagert werden. Das ist eine Ursache dafür, dass die Wichtigkeit der zentralen Funktionen, wie im Finanzbereich, zunimmt. Das schlägt sich auf die Ausschreibungssituation nieder. Die aktuelle Nachfrage hat den Effekt, dass die zentrale Steuerung in dezentralen Strukturen an Bedeutung gewinnt. Wir erwarten daher für die gesuchten Positionen in den kommenden Monaten, beispielsweise im Controlling oder in der Buchhaltung, weiter steigende Nachfragen.

Wie können sich Personalverantwortliche und Fachbereichsentscheider auf dieses Szenario gezielt einstellen?

Personalverantwortliche können sich auf dieses Szenario einstellen in dem sie einerseits durch gezielte Personalmarketingaktionen die Arbeitgebermarke so attraktiv als möglich gestalten, um dadurch offene Vakanzen bestmöglich besetzen zu können. Andererseits müssen sie sich darauf einstellen, dass an anderer Stelle der Personalabbau sozialverträglich organisiert und begleitet werden muss.

Fachbereichsentscheider müssen nach wie vor sicherstellen, dass den zentralen Anforderungen Rechnung getragen wird. Dies bedingt auf der einen Seite eine entsprechende fachliche Expertise der Mitarbeitenden, auf der anderen Seite ein ausgeprägtes prozessuales Know-how unter Umständen auch im internationalen Kontext sowie ausgeprägte IT-Kenntnisse. Des Weiteren müssen Fachbereichsentscheider sich darauf einstellen, dass bspw. Mitarbeitende aus der Buchhaltung gemäß ihrer Fähigkeiten anderweitig eingesetzt werden können, wenn deren Aufgabenbereiche durch Technologien wie KI wegfallen.

Welche Kompetenzen und Jobprofile sind derzeit besonders gefragt? Und werden es auch bleiben?

Abgesehen von herausragenden fachlichen Kompetenzen im Controlling, Buchhaltung und Accounting wird zunehmend Wert auf Kenntnisse im Bereich der Konsolidierung gelegt. Im Steuerbereich gewinnt insbesondere das Knowhow im Kontext von Transferpreisen an Bedeutung. Hervorragende Englischkenntnisse sowie ausgeprägte interkulturelle Fähigkeiten vervollständigen die Anforderungen. IT-Kenntnisse und eine starke Affinität zu künstlicher Intelligenz sowie Digitalisierung bleiben unverzichtbar. Je nach konkretem Jobprofil erkennen wir, dass die Bereitschaft zu geschäftlichen Reisen zunehmend an Relevanz gewinnt.

Wie sollen sich Jobsuchende angesichts dieser wirtschaftlichen Gemengelage positionieren? In welchen Bereichen haben Bewerbende die besten Aussichten?

Erfahrene Controller oder Finanzbuchhalterinnen, aber auch Managende im Bereich Risiko kennen meist ihren Marktwert sehr gut, und haben in den Corporate Functions branchenübergreifend nach wie vor beste Jobchancen. Aufgrund der hohen Knappheit am Markt sind viele Unternehmen auch bereit, stärker als bisher, an der Gehaltsschraube zu drehen. Allerdings muss den Bewerbenden stets klar sein, dass bei höherem Gehalt auch die Erwartung an unmittelbare Performance steigt.

 

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