So finden Sie passendes Personal für die grüne Transformation
600.000 – so viele zusätzliche Jobs könnte die grüne Transformation in Deutschland bis 2040 schaffen, rechnet eine Untersuchung im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung vor. So schön diese Zahl auf der einen Seite ist, so sehr spiegelt sie auch die Herausforderung wider, vor der die meisten Unternehmen derzeit stehen. Denn auf ihrem Weg in eine nachhaltigere Zukunft fehlen ihnen schlicht die entsprechenden Fachkräfte. „Green Skills“ gelten als die gefragtesten Talente auf dem Markt. Laut dem „Global Green Skills Report 2023“ der Netzwerk-Plattform LinkedIn steigt die Nachfrage nach grünen Qualifikationen bereits schneller als das Angebot. Nachhaltigkeits- und Umweltschutzbeauftragte, IT-Fachleute für Nachhaltigkeit, Umweltingenieure – sie alle werden dringend gesucht. Und am besten sollten die Kandidatinnen und Kandidaten bereits langjährige Erfahrung mitbringen, beispielsweise in den Bereichen Datenanalyse oder Nachhaltigkeitsreporting.
Nachhaltigkeitsfachkräfte als Bottleneck der grünen Transformation
Akademische Angebote, in denen diese Qualifikationen vermittelt werden, haben sich erst in den letzten Jahren ausgeweitet und an Beliebtheit gewonnen. Und mit der Fachexpertise allein ist es auch noch nicht getan. Denn die Steuerung von Nachhaltigkeitsthemen erfordert darüber hinaus ein tiefes Verständnis für betriebliche Abläufe. Kein Wunder, dass diese Skills auf dem Markt derzeit noch dünn gesät sind und sich das Angebot an erfahrenen Nachhaltigkeitsexperten und -expertinnen entsprechend überschaubar gestaltet.
Doch diese grüne Fachkräftelücke setzt Unternehmen zunehmend unter Druck – erst recht vor dem Hintergrund der neuen CSRD-Regulatorik. Dies zeigen auch die Ergebnisse der aktuellen Green-Business-Studie von Hays: Die Mehrheit der befragten Unternehmen gibt an, schlecht auf die steigenden Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung vorbereitet zu sein und deshalb Unterstützung durch erfahrene Expertinnen und Experten zu suchen.
So bauen Sie Nachhaltigkeitsexpertise in Ihrem Unternehmen auf
Um dem Mangel an „grünen“ Fachkräften entgegenzuwirken, setzen Unternehmen unter anderem darauf, Mitarbeitende, die eine hohe intrinsische Motivation für das Thema mitbringen, weiterzuentwickeln und gezielt für Nachhaltigkeitsaufgaben zu qualifizieren. Dabei stehen ihnen folgende Möglichkeiten offen:
- Weiterbildung und Schulung: Zahlreiche Unternehmen setzen auf Weiterbildung der bestehenden Mitarbeitenden oder werben gezielt um Auszubildende für grüne Berufe. Sowohl Industrie- und Handelskammern (IKH) als auch Hochschulen bieten verschiedene berufsbegleitende Weiterbildungsmöglichkeiten im Bereich Nachhaltigkeit an. Diese Kurse sind ideal für Personen, die ihre Kenntnisse im Bereich Nachhaltigkeitsmanagement vertiefen möchten.
- Netzwerken und Kooperationen: Berufliche Netzwerke wie das „Netzwerk grüne Arbeitswelt“, Plattformen wie LinkedIn sowie Kooperationen mit Universitäten und Hochschulen können nützlich sein, um potenzielle Kandidatinnen und Kandidaten kennenzulernen.
- Externe Beratung und Agenturen: Auch externe Beraterinnern oder Berater oder Personaldienstleistungsunternehmen, die auf Nachhaltigkeit spezialisiert sind, können wertvolle Unterstützung leisten.
© gettyimages (Thing Nong Nont)
Darauf achten grüne Fachkräfte bei der Arbeitgeberwahl
Auch in Sachen Arbeitgeberattraktivität spielt Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle und ist längst zum Jobfaktor geworden. Neben Investoren und Kunden interessieren sich auch Mitarbeitende und Bewerbende für die Nachhaltigkeitsperformance von Unternehmen. Immer mehr Organisationen betonen daher gezielt ihre grünen Seiten, um Talente zu werben. Aus gutem Grund: So gab in einer Studie des Marktforschungsunternehmens respondi im Auftrag der Königsteiner Gruppe über die Hälfte der 3000 Teilnehmenden an, dass unternehmerisches Engagement für Klimaschutz und Nachhaltigkeit neben Gehalt und Work-Life-Balance einer der drei wichtigsten Anreize sei, sich für einen Arbeitgebenden zu interessieren.
Doch Vorsicht: Bei bloßen Lippenbekenntnissen sollte es dabei nicht bleiben! Es ist naheliegend, dass die gesuchte Zielgruppe ein intrinsisches Interesse an einer nachhaltigen Wirtschaftsweise mitbringt und daher eine entsprechende Haltung auch von ihrem (potenziellen) Arbeitgeber erwartet. Deshalb achtet sie umso mehr darauf, dass das Thema Nachhaltigkeit strategisch im Kerngeschäft verankert ist, das heißt, dass es als Geschäftschance für Produkt- und Geschäftsfeldentwicklung ernst genommen und nicht als reines Compliance-Management-Thema behandelt wird.
Zusammenfassend lässt sich also sagen: Wer das eigene Nachhaltigkeitsengagement sichtbar und überprüfbar macht, wer beispielsweise die eigenen Klimaziele offenlegt, wer Maßnahmen transparent kommuniziert und Sustainability in seinem Kerngeschäft strategisch verankert, kann damit klar signalisieren: „Wir sind in Sachen Nachhaltigkeit vielleicht noch nicht da, wo wir am Ende sein wollen, aber wir haben uns auf den Weg gemacht und wissen, wo die Reise langgeht.“ Ein Argument, das im Wettbewerb um die umkämpften grünen Fachkräfte den Unterschied machen kann.
Nachhaltigkeitsexpertise gesucht: So gestalten Sie eine
ansprechende Stellenausschreibung
Ein Blick in die Praxis offenbart: Unternehmen mangelt es nicht an Bewerbungen auf offene Stellen im Nachhaltigkeitsbereich. Insbesondere Berufs- und Quereinsteigende zeigen ein hohes intrinsisches Interesse an Nachhaltigkeitsthemen. Doch nur wenige Bewerbende bringen eine belastbare Praxiserfahrung und Nachhaltigkeitsexpertise mit. Umso wichtiger ist es, die geforderten Qualifikationen und Kompetenzen schon in der Stellenausschreibung anzusprechen. Deshalb haben wir Ihnen nachfolgend am Beispielprofil für Nachhaltigkeitsmanagerinnen und -manager die relevantesten Anforderungen für Ihre Stellenanzeigen zusammengefasst:
Hard Skills
- Einschlägige Erfahrung in der Wirtschaft (mind. 3-5 Jahre), idealerweise in ähnlicher Branche im Nachhaltigkeitsmanagement
- Fachkenntnis und Praxiserfahrung in der Umsetzung von Nachhaltigkeitsstandards (z.B. CSRD, GRI oder DNK)
- Erste Erfahrung in Strategieentwicklung und -implementierung
- Je nach Rolle fachliche (abteilungsübergreifende) Führungskompetenz
- Erfahrung in der Koordination komplexer Projekte mit engen Zeitplänen und verschiedenen Stakeholdergruppen
- Kenntnisse in der Datenanalyse, -aggregation und -validierung.
Soft Skills
- Ausgeprägte Kommunikations- und Moderationskompetenzen
- Durchsetzungsfähigkeit
- Recherche- und Analysekompetenzen
- Strategisches Denken
- Fähigkeit zur schnellen Einarbeitung in und Vermittlung von komplexen Themengebieten
- Problemlösungskompetenz
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