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14.08.24
14.08.24
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Arbeitswelt & Karriere

Podcast: Passt ein Väternetz in eine Personalberatung?

Vater und Sohn schauen lächelnd in die Kamera
© Mixetto

In einer aktuellen Folge des Podcasts #vereinbarkeitjetzt spricht Florian Staßfurth mit Gastgeberin Nadine Quosdorf darüber, wie er das Väternetzwerk bei der Personalberatung Hays gegründet hat, was auf der Agenda des Netzwerks steht und warum es auch wirtschaftlich absolut sinnvoll ist, das Thema Familie im beruflichen Kontext zu spielen.

Hier geht’s zum Podcast

 

Nadine Quosdorf: Flo, in welcher Rolle bist du denn bei Hays und wie arbeitest du dort? Vollzeit, Teilzeit, Führungsposition?

Florian Staßfurth: Ich habe unterschiedliche Rollen, wenn man so will. Meine eigentliche Businessrolle ist die eines Abteilungsleiters mit einer Teamverantwortung an zwei Standorten – Hamburg und Bremen – für zehn Personen in der Direktvermittlung von Finanz-, HR- und Procurement- Expertinnen und -Experten. […] Ich habe bei Hays aber auch noch andere Rollen. Ich bin Mitglied unseres Diversity Councils. Wir kümmern uns dort schon seit vielen Jahren um ganz viel internen, aber auch externen Change rund um das Thema Diversity in allen Dimensionen. […] Schließlich habe ich habe vor knapp drei Jahren ein Väternetzwerk gegründet, die Dads@Hays. Dort bin ich mit neun weiteren Steering-Committee-Kollegen federführend dafür verantwortlich, Vätern oder Männern mit Familienplanung bei Hays eine Stimme zu geben und das Thema Vereinbarkeit eben auch aus einer männlichen Perspektive stärker zu beleuchten. Denn mir und uns ist aufgefallen, dass das im Alltag oft nicht so ist, sondern ganz schnell eine geschlechterspezifische Sache wird, und das wollten wir verändern und haben das bisher auch ganz gut geschafft. Und ich arbeite Vollzeit, das war ja auch eine deiner Fragen.

Nadine Quosdorf: Die meisten Väternetzwerke, mit denen ich bisher in Kontakt stehe, sind in irgendeiner Weise über Motivation oder Initiative durch Volker [Baisch – Gründer und Geschäftsführer der Väter gGmbH, Anmerkung d. Red.] entstanden. Dafür bin ich total dankbar, weil die Mehrheit ihr Gesicht im Business-Kontext doch noch nicht gemischt mit dem Familienthema zeigen möchte. Deswegen feiere ich jeden Papa, der sagt, ich möchte meine Kinder nicht verstecken, sondern nehme das Thema auch mit ins Büro. Und ich feiere Papas, die im Worst Case auch für neue Benefits oder Unterstützung kämpfen und das in beide Richtungen, nicht nur für die Mütter, sondern entsprechend auch für die Väter, sodass sich da auf lange Sicht hoffentlich ein Gleichgewicht finden lässt. Vielleicht magst du mir […] verraten, wie das denn vonstattenging. Hast du die Idee intern gepitcht und gesagt, das gibt es in anderen Firmen und das scheint mir eine gute Initiative? Oder hattest du Vorkämpfer? Oder seid ihr geballt auf die Geschäftsführung zugerollt?

Bild von Florian Stassfurth © Pascal Chylla

Florian Staßfurth hat gemeinsam mit anderen Kollegen das Väternetzwerk DADS@HAYS gegründet, um neben den Müttern auch Vätern ein Gesicht in der Vereinbarkeitsdebatte zu geben.

Florian Staßfurth: Es ist schon wieder ein bisschen länger her, dass wir diesen Schritt der Gründung gegangen sind. Wir haben das Netzwerk jetzt gute dreieinhalb Jahre. Ich glaube, das ist aus einem Gespräch entstanden, das ich mit Michaela Jaap, unserer damaligen Head of Equity, Diversity & Inclusion geführt habe. Sie hatte mein Engagement auf dem Thema wahrgenommen und meinte, so ein Netzwerk im Unternehmen wäre etwas für uns und ob ich mir das nicht vorstellen könnte. Zu dem Zeitpunkt dachte ich als erstes auch: keine Ahnung, weiß ich nicht. Wie soll das werden? Was genau? Und wie? Dann habe ich mehr mit Michaela gesprochen und irgendwie kam Volker Baisch um die Ecke, mit dem ich gesprochen habe, und wie du sagst, er ist ja wirklich Pionier in dem Thema und in der Arbeit und steckt einen total an. Das Gespräch war super und hat mich sofort erreicht mit einer viel stärkeren Herz-Komponente, als man es oft aus dem Business kennt. Dieses Gespräch war der erste Grundpfeiler und dann ging das relativ schnell. Wir mussten da nicht mit einem großen Boom zum Vorstand rennen und sagen, wir wollen, der Fahrplan musste auch nicht abgesegnet werden, weil das damals schon Bestandteil der Strategie des Unternehmens gewesen ist, Mitarbeitenden mehr Gesprächsfläche zu bieten […]. Es brauchte also keinen Boom, da haben von Anfang an alle dahintergestanden, Schirmherr war ein damaliger Vorstand, auch mit vier Kindern. […] Das Thema kam also irgendwann so um die Ecke aus meinen Gedanken, die mich so umtrieben, nämlich die Rolle einer Führungskraft übereinzubringen mit der Zeit, die ich auch zu Hause haben möchte. […] Ich will und wollte schon immer wahrnehmbarer Papa sein. Natürlich habe ich auch Lust eine Karriere zu haben, aber nicht um jeden Preis und auch ein Stück weit zu meinen Bedingungen. Und ich habe damals gemerkt, dass das vielen anderen Papas bei uns im Unternehmen auch genauso ging. Sie wollen Performance im Job zeigen dürfen, aber wollen eben auch zu Hause eine Rolle spielen. Und da glaube ich, war es schon wichtig und richtig, ein solches Netzwerk auf die Beine zu stellen, was diesem Thema Raum gibt, denn das war dann doch noch nicht so selbstverständlich.

Nadine Quosdorf: Ja, beim Mittagessen spricht man vielleicht mal drüber, aber es ist nicht im Alltag präsent.

Florian Staßfurth: Ja, überhaupt nicht präsent gewesen, aus meiner Sicht, bis dato. Vereinzelt mal so ein Kaffeemaschinen-Gespräch, wo man dann merkt, dass die anderen Papas dieselben Sorgen, Themen und Herausforderungen haben. Das kann man doch institutionalisieren und daraus eine Plattform schaffen, mit der man vielleicht auch Cultural Change vorantreibt.

 

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Wie Hays sich für Equity, Diversity & Inclusion einsetzt

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