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18.09.24
16.09.24
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Arbeitswelt & Karriere

Erfolgreich netzwerken: So funktioniert’s

Kollegen und Kolleginnen am kontakte küpfen
© gettyimages (Anchiy)
Ein Netzwerk zu haben, war schon immer nützlich. Zugänge waren meist jedoch exklusiv. Mit der Einführung der Social-Media-Plattformen hat sich dies geändert. Wertvolle Kontakte sind jetzt oft nur einen Klick entfernt. Lesen Sie hier, warum es sich lohnt, ins digitale wie analoge Netzwerken einzusteigen und was es dabei zu beachten gilt.

Ein Netzwerk öffnet Türen – tatsächlich oder im übertragenen Sinne. Vielleicht stellt Sie jemand jemandem vor. Oder eine Person zeigt Ihnen eine Perspektive auf, die Ihnen bislang verborgen war. Sie lernen, was gerade am Arbeitsmarkt nachgefragt wird, wie andere mit bestimmten Situationen umgehen und wie Sie Verbündete für Ihre Themen finden.

In Unternehmen verbinden Netzwerke und bringen Sichtbarkeit. Je sichtbarer Sie sind, desto mehr Chancen haben Sie, andere von Ihnen zu überzeugen. So bauen Sie Vertrauen auf, verstehen Zusammenhänge und werden nach und nach für unterschiedliche Aufgaben berücksichtigt.

Wie sollte ich mir ein Netzwerk aufbauen?

Um diese Vorteile zu nutzen, müssen Sie Ihre Komfortzone verlassen. Den ersten Schritt wagen. Denn von nichts kommt nichts. Wer langfristig von einem Netzwerk profitieren möchte, sollte sich darüber im Klaren sein, dass Beziehungen aus Geben und Nehmen bestehen. Wer nicht fair spielt oder immer nur seine eigenen Interessen verfolgt, wird nicht von einem Netzwerk profitieren.

Ich höre immer häufiger von Menschen, die dafür bezahlen, in exklusive Clubs oder Netzwerke einzutreten, im Nachhinein aber enttäuscht von ihnen sind. Ihr Gedankengang scheint zunächst nachvollziehbar: So bestehen Netzwerke dieser Art aus Menschen, die nachweislich an bestimmten Themen interessiert sind. Ein Nährboden für Kollaboration – oder? Jaein. Es liegt erneut an Ihnen und daran, was Sie aus diesem Zugang machen. Netzwerken erfordert zumindest am Anfang Proaktivität.

Netzwerkt man besser online oder offline?

Das ist die falsche Frage! Online oder offline zu netzwerken, ist nicht entscheidend für den Erfolg. Beides funktioniert, wenn Sie es richtig machen. Warum nicht online und offline?

Einige der wichtigsten Kontakte meines Netzwerks habe ich digital kennengelernt. Manche habe ich noch nie analog getroffen. Dies tut der Qualität unserer Beziehung keinen Abbruch. Es wäre aber gelogen, wenn ich mich nicht sehr freuen würde, diese Kontakte auch analog zu treffen. Denn gemeinsame Erfahrungen verbinden.

Deswegen empfehle ich beide Augen nach Formaten in Ihrer Gegend offen zu halten. Sie werden sehen, wie viele digitale Kontakte Sie analog treffen werden. War die Interaktion bis dato aufrichtig, merken Sie, dass nichts wirklich anders ist – höchstens besser.

Mitarbeitende die in ihrer Pause Netzwerken © iStock (jacoblund)

Networking via Social Media – worauf sollten Sie achten?

Ihr Profil ist Ihre Chance, sich zu positionieren. Sie können sich vorstellen, wie Sie möchten. Themen fokussieren, die Ihnen am Herzen liegen. Je aussagekräftiger Ihr Profil ist, desto eher können sich andere mit Ihnen identifizieren.

Wenn Sie ein LinkedIn-Profil erstellen, sollten Sie auf diese fünf Profilelemente besonders achten:

  1. Profilbild
    Entscheiden Sie sich für ein hochauflösendes Foto - bestenfalls einen Headshot. Ein professioneller Headshot kann bis zu 14 Mal mehr Profilansichten auslösen. Wenn Sie Ihre Wahl getroffen haben, fragen Sie Ihr Umfeld nach Feedback. Was wollten Sie mit Ihrem Bild bei Ihrem Gegenüber auslösen? Wie ist es wahrgenommen worden? Nehmen Sie gegebenenfalls Anpassungen vor.
  2. Profilslogan
    Ihr Profilslogan ist ein wichtiger erster Eindruck – eine Orientierungsgrundlage für Ihre Anspruchsgruppe. Wie kann sie Sie einordnen? Welchen Nutzen stiften Sie? Dabei gilt jedoch: Keep it short and simple!
  3. Im Fokus
    “Im Fokus” ist Ihr digitales Schaufenster. Es ist eine prominente Fläche auf Ihrem Profil. Eine Chance, Ihre Anspruchsgruppe auf bestimmte Inhalte aufmerksam zu machen. Was möchten Sie ausstellen?
  4. Infobox
    Scrollt oder swipt Ihre Anspruchsgruppe nach unten, trifft sie auf Ihre Infobox. Das ist Ihre Möglichkeit, sich und Ihren Wertbeitrag ausführlich(er) vorzustellen. Wichtig: 97% der Menschen, die Ihr Profil besuchen, klicken nicht auf „mehr anzeigen“ bei Ihrer Infobox. Die ersten drei oder vier Zeilen sind also entscheidend.
  5. Empfehlungen
    Geben Sie Ihrem Netzwerk die Möglichkeit zu beschreiben, wer Sie sind und wie es ist, mit Ihnen zu arbeiten. Das Wort Ihres Netzwerks hat Gewicht.

 

Haben Sie den Mut, eigenen Content zu erstellen, werden Sie merken, wie viele Menschen Sie erreichen können. Sie werden Aufmerksamkeit erregen – digital und analog. Möchten Sie ein Netzwerk aufbauen, ist Content Ihr Megafon. So erhöhen Sie Ihre Chancen, angesprochen zu werden. Unter anderem von Menschen, die Sie gar nicht auf dem Schirm hatten. Das ist gut so – denn Ihr Netzwerk sollte aus unterschiedlichen Persönlichkeiten bestehen.

Fühlen Sie sich (noch) nicht danach, eigene Inhalte zu veröffentlichen, können Sie Suchfunktionen nutzen, um Menschen oder Inhalte zu finden, die Sie ansprechen. So finden Sie genau das, nach dem Sie suchen. Treten Sie dann in Kontakt, sollten Sie konkret werden. Warum möchten Sie sich mit Ihrem Gegenüber vernetzen? Haben Sie einen Beitrag der Person gelesen? Sagen Sie es ihr. Haben Sie gesehen, dass Sie beide Mitglieder einer Gruppe sind? Sagen Sie es ihr. Achten Sie immer darauf, dass Sie so schreiben, wie Sie es von einer anderen Person erwarten würden, die Ihnen schreibt. Häufig dauert es nicht lange und Sie kommen ins Gespräch.

Eine Empfehlung zum Schluss

Wenn ich an Networking denke, denke ich an Herminia Ibarra. Sie ist Professorin an der London Business School, Mitglied des World Economic Forums und Bestsellerautorin. Seit Jahren schreibt sie über, Sie ahnen es, Networking.

Sie unterscheidet drei Arten von Networking:

  1. Das operative Netzwerk
    Es dient dazu, Aufgaben, die aktuell anstehen, zu bewältigen. Entscheidende Personen sind Mitarbeitende, Vorgesetzte und externe Stakeholder. Zusammengefasst alle Menschen, die blockieren oder unterstützen können.
  2. Das persönliche Netzwerk
    Alle Menschen, die Ihre Entwicklung voranbringen können. Zum Beispiel Mentorinnen und Mentoren, Coaches oder Alumni-Gruppen.
  3. Das strategische Netzwerk
    Es zielt konkret auf den nächsten Karriereschritt ab. Kontakte, die künftig wichtig oder Informationsquellen sein können und, wie Ibarra es bezeichnet, eine gewisse Hebelwirkung haben. Sie sind auf Dauer besonders wichtig.

Wer mehr darüber wissen möchte, sollte diese Bücher von Herminia Ibarra lesen:

  • Act Like a Leader, Think Like a Leader
  • Working Identity: Unconventional Strategies for Reinventing Your Career

 

Alle, die meinen Artikel bis hierhin gelesen haben, lade ich herzlich ein, sich mit mir via LinkedIn zu vernetzen.

Stefanie Asbe auf LinkedIn

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