Neu als Führungskraft – und neu im Unternehmen? Zehn Tipps für einen erfolgreichen Start

Ihr erster Tag als Führungskraft in einem neuen Unternehmen naht und Sie fragen sich, wie Sie die neue Rolle am besten angehen? Dann lesen Sie die folgenden zehn Tipps!
Der erste Tag in einer neuen Führungsposition ist ein bedeutender Schritt in Ihrer Karriere. Sie müssen sich in einem neuen Umfeld beweisen, ein Team leiten und strategische Entscheidungen treffen. Die folgenden zehn Tipps erleichtern Ihnen den Einstieg und helfen Ihnen, Ihre neue Rolle mit Selbstvertrauen und Kompetenz zu meistern.
Tipp 1: Nehmen Sie sich den Druck
Zuerst einmal: Machen Sie sich nicht zu viel Druck! Keiner erwartet in den ersten Tagen Wunder von Ihnen. Stattdessen: Nehmen Sie sich Zeit zum Kennenlernen. Wer sind Ihre neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter? Wer die Kolleginnen und Kollegen? Wer Ihre Führungskraft? Welche Angebote zur Führungskräfteentwicklung gibt es? Welches sind die zentralen Prozesse? Wie ist die Unternehmenskultur?
Die Probezeit ist auch für Sie eine Zeit, das neue Unternehmen kennenzulernen und zu entscheiden, ob Sie dort bleiben möchten. Nutzen Sie diese Zeit, um sich einzuarbeiten und sich an die neue Umgebung zu gewöhnen. Alle brauchen Zeit, um sich anzupassen, also seien Sie geduldig mit sich selbst.
Tipp 2: Sprechen Sie mit Ihrer neuen Führungskraft
Bringen Sie in Erfahrung, was diese von Ihnen erwartet, lang-, mittel- und kurzfristig. Welche Probleme sollen Sie für sie lösen? Wie stellt er oder sie sich die Zusammenarbeit vor? Überlegen Sie auch, was Sie von Ihrer Führungskraft erwarten – und besprechen Sie das. Ein offener und ehrlicher Austausch hilft, Missverständnisse zu vermeiden und eine klare Basis für Ihre Zusammenarbeit zu schaffen. Stellen Sie sicher, dass Sie regelmäßig Feedback einholen und geben Sie auch selbst Rückmeldungen. Eine gute Kommunikation, zum Beispiel im Rahmen eines regelmäßigen Austausches, ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Zusammenarbeit.
Tipp 3: Listen, then lead
Lernen Sie Ihre Mitarbeitenden kennen: Wer hat welche Aufgaben? Was sind die Stärken, die Entwicklungsfelder? Was motiviert sie? Wer sind sie? Welche Herausforderungen haben sie aktuell? Nutzen Sie Ihren Status als neue Führungskraft und stellen Sie ganz viele Fragen. Hören Sie aktiv und empathisch zu. Versuchen Sie, wirklich zu verstehen, was das Gegenüber tut, was ihn oder sie beschäftigt, welche Probleme gesehen werden. Vermeiden Sie den Kardinalsfehler, zu schnell die Lösungen aus Ihrer Vergangenheit auf die neuen Herausforderungen zu übertragen, wenn Sie nicht wirklich die neuen Herausforderungen durchdrungen haben.
Ein paar sehr gute Fragen für diese Gespräche finden Sie hier.
Tipp 4: Bleiben Sie neutral
Sie werden in diesen Gesprächen Informationen über Dritte erhalten – behalten Sie dabei im Hinterkopf, dass diese Informationen selten komplett neutral sind und lassen Sie sich nicht „vor den Karren spannen“. Hören Sie sich immer alle Seiten einer Geschichte an. So bauen Sie Vertrauen auf und zeigen, dass Sie bereit sind, zuzuhören und zu lernen.
Tipp 5: Back to Basics
Eine gute Möglichkeit, den Alltag Ihrer neuen Mitarbeitenden kennenzulernen, ist es, gemeinsam mit ihnen die Aufgaben durchzugehen und – soweit möglich – auch durchzuführen. Egal, ob es gemeinsame Kundentermine oder ein gemeinsames Regaleinräumen ist. Zeigen Sie durch Ihr Handeln, dass Sie bereit sind, mit anzupacken und Teil des Teams zu sein. Das verbindet menschlich und ermöglicht Ihnen tiefere Einblicke als jede Beschreibung. Sollten Sie selbst vom Fach sein, können Sie dadurch auch Ihre Kompetenz zeigen und Anerkennung gewinnen. Diese Art von praktischem Engagement zeigt, dass Sie bereit sind, die Ärmel hochzukrempeln und mitzuhelfen. Es hilft Ihnen auch, die Arbeitsabläufe und die spezifischen Herausforderungen Ihres Teams besser zu verstehen.
Tipp 6: Klären Sie gegenseitige Erwartungen
Auch hier gilt es, über die gegenseitigen Erwartungen zu sprechen – und eine Art der Zusammenarbeit zu definieren, die für beide Seiten funktioniert. Das kann in Einzelgesprächen oder im Team stattfinden – im Idealfall beides. Sie könnten hierzu beispielsweise fragen, wie Ihr Vorgänger oder Ihre Vorgängerin die Zusammenarbeit gestaltet hat, was daran gut funktioniert hat, und was aus Sicht der Mitarbeitenden zielführender wäre.
Wie so oft gilt hier: Heimliche Wünsche (oder Erwartungen) werden unheimlich selten erfüllt!
Tipp 7: Team Talk
Im Normalfall wird Ihr Team nicht aus Einzelkämpferinnen und -kämpfern bestehen, sondern eben ein Team sein. Daher überlegen Sie, welche Teamformate Sie für sinnvoll erachten – und gleichen Sie das mit dem ab, was das Team bisher durchführt. Finden Sie einen guten Kompromiss daraus und zeigen Sie Bereitschaft, die Modalitäten gegebenenfalls anzupassen. Beobachten Sie in diesen Team-Meetings die Dynamik untereinander. Welche Untergruppen gibt es? Wer spricht mit wem? Wer nicht? Gibt es möglicherweise Spannungen?
Im Vorfeld sollten Sie sich Gedanken machen, was für Sie in der Zusammenarbeit wichtig ist. Reflektieren Sie für sich: Was ist davon unverhandelbar und welche Kompromisse könnten Sie eingehen? Je mehr Klarheit Sie für sich haben, desto besser können Sie dem Team gegenüber Ihre Erwartungen ausdrücken und diese besprechen. Das erleichtert die Zusammenarbeit für alle. Setzen Sie am besten auch direkt einen Termin für einen weiteren Boxenstopp, um gemeinsam zu reflektieren, wie es läuft. Hierbei könnten Sie auch die Feedbackkultur in Ihrem Team beleuchten – und prüfen, wie sie gefördert werden kann. Sie suchen Ideen zur Gestaltung solcher Retrospektiven? Dann schauen Sie hier.
Tipp 8: Pflegen Sie Schnittstellen und knüpfen Sie Netzwerke
Vereinbaren Sie Kennenlerntermine mit wichtigen Schnittstellen. Fragen Sie Ihre Führungskraft und Ihre Mitarbeitenden, mit wem Sie noch sprechen sollten – und stellen Sie diese Frage auch Ihren weiteren Gesprächspartnerinnen und -partnern. So arbeiten Sie sich Schritt für Schritt in das Unternehmen ein und legen die Grundlagen für Ihr Netzwerk. Ein starkes Netzwerk ist essenziell, um schnell Informationen zu erhalten und Entscheidungen effektiv zu treffen. Es hilft Ihnen auch, die Unternehmenskultur besser zu verstehen und sich schneller zu integrieren.
Tipps zum Netzwerken finden Sie hier.
Tipp 9: Suchen Sie sich einen Buddy
Einen informellen Ansprechpartner oder eine Ansprechpartnerin außerhalb der eigenen Führungshierarchie zu haben, kann eine enorme Hilfe sein, um auf Augenhöhe Beobachtungen zu besprechen und Fragen zu klären. Ein Buddy kann Ihnen wertvolle Einblicke in die Unternehmenskultur geben und Ihnen helfen, sich schneller zurechtzufinden. Sie können auch eine wichtige Unterstützung in stressigen Zeiten sein und Ihnen helfen, sich in Ihrer neuen Rolle sicherer zu fühlen.
Tipp 10: Einstand!
Zu guter Letzt: Egal, ob Sie neu als Führungskraft oder einfach nur neu sind – ein guter Einstand gehört dazu! Erkundigen Sie sich, was in Ihrer Einheit üblich ist (wie groß, welche Menschen, herzhaft oder süß etc.), um Fettnäpfchen zu vermeiden. So stellen Sie sicher, einen guten Eindruck zu hinterlassen. Bereiten Sie sich auf Fragen vor, die Ihre neuen Kollegen und Kolleginnen zu Ihnen haben könnten, und überlegen Sie, wie Sie sich selbst kurz und prägnant vorstellen möchten.
Und nun wünschen wir Ihnen einen erfolgreichen Start in Ihrer neuen Rolle als Führungskraft. Seien Sie neugierig, offen und geduldig – Sie werden großartige Dinge erreichen!
Weiterführende Links:
Weitere Tipps für den ersten Arbeitstag finden Sie auch hier:
https://www.hays.de/w/think-ahead/arbeitswelt-und-karriere/so-wird-ihr-erster-arbeitstag-zum-erfolg
So punkten Sie bei der Vorstellungsrunde:
https://www.hays.de/w/think-ahead/arbeitswelt-und-karriere/gekonnt-in-szene-setzen