Jobprofil
Geschäftsführer (m/w/d)
Was ist ein Geschäftsführer? Definition und Überblick
Welche genauen Aufgaben und Befugnisse die Geschäftsführung hat, hängt von der jeweiligen Gesellschaftsform ab. Der Begriff „Geschäftsführer“ ist daher auch keine geschützte Berufsbezeichnung, die klar definierbar ist.
Grundsätzlich kümmern sich die Personen, die mit der Geschäftsführung beauftragt sind, um die strategische Ausrichtung des Unternehmens und tragen die höchsten Kompetenzen, sowie die größte Verantwortung.
Bei einer GmbH (Gesellschaft mit beschränkter Haftung) besteht die Geschäftsführung in der Regel aus einem oder mehreren Geschäftsführern, die von den Gesellschaftern bestellt werden. Sie haften nicht persönlich für die Verbindlichkeiten der Gesellschaft, vertreten das Unternehmen allerdings sowohl vor Gericht als auch außergerichtlich.
Im Gegensatz dazu ist bei einer AG (Aktiengesellschaft) das Leitungsorgan der Vorstand, der von einem Aufsichtsrat bestellt wird. Der Vorstand haftet nicht persönlich, muss aber im besten Interesse der Aktionäre handeln. Er agiert neben weiteren Organen wie dem Aufsichtsrat und der Hauptversammlung.
Bei einer Gbr (Gesellschaft bürgerlichen Rechts) sind alle Gesellschafter gleichzeitig Geschäftsführer und haften unbeschränkt mit ihrem Privatvermögen.
Was bedeutet CEO auf Deutsch?
Geschäftsführer Gehalt: Was verdient ein Geschäftsführer?
Die höchsten Gehälter verdienen Geschäftsführer in den Branchen Pharma, Automobil und Chemie. Dort beginnt ein Jahresbruttogehalt bei etwa 200.000 €.
Im Mittelstand verdienen Geschäftsführer zwischen 40 und 50 Jahren ein Gehalt von etwa 170.000 € im Jahr. Geschäftsführer über 60 verdienen oftmals über 240.000 € brutto im Jahr.
Wie viel eine Geschäftsführerin verdient, entscheidet bei einer GmbH die Gesellschafterversammlung. Wer in der Geschäftsführung als alleiniger Gesellschafter steht, entscheidet also auch allein über das eigene Gehalt. Dennoch ist dabei Vorsicht geboten: Bei zu hohen Geschäftsführer-Gehältern droht die Vermutung einer verdeckten Gewinnausschüttung. Grundsätzlich darf ein Geschäftsführer in etwa das Zweieinhalbfache des bestverdienenden Mitarbeitenden erhalten.
Bei einer AG kann der Aufsichtsrat haften, wenn das Gehalt des Vorstands zu hoch ausfällt.
Geschäftsführer Aufgaben: Was macht ein Geschäftsführer?
Die täglichen Aufgaben eines Geschäftsführers können sich je nach Größe des Unternehmens unterscheiden. Bei sehr großen Unternehmen und Konzernen ist das Top Management oft in unterschiedliche Bereiche, wie bspw. Finanzen, Marketing, Vertrieb unterteilt.
Der Geschäftsführer kümmert sich um das wirtschaftliche und operative Vorankommen des Unternehmens und trägt den Großteil der Verantwortung. Er stellt sicher, dass die Mitarbeitenden ihre Aufgaben erfüllen können und die Sinnhaftigkeit dahinter verstehen. Gleichzeitig achtet er darauf, dass das Unternehmen gesund bleibt, und er delegiert Führungsaufgaben an andere Führungskräfte in den verschiedenen Abteilungen.
Ein großer Teil der Aufgaben in der Geschäftsführung ist außerdem die Repräsentation des Unternehmens nach außen. Geschäftsführerinnen treten oftmals in Kontakt mit Kunden, Mitbewerbern oder den Medien. Daher müssen sie in der Lage sein, sich und die Firma positiv zu präsentieren.
- Strategische Planung: Die Geschäftsführung ist verantwortlich für die Entwicklung und Umsetzung langfristiger Strategien und Ziele des Unternehmens.
- Finanzmanagement: Sie überwacht die finanzielle Leistung des Unternehmens, stellt sicher, dass es rentabel ist, und trifft Entscheidungen über Budgets und Investitionen.
- Personalmanagement: Die Geschäftsführerin stellt qualifiziertes Personal ein, fördert deren Entwicklung, sorgt für ein positives Arbeitsumfeld und kümmert sich um Personalführung.
- Kundenbeziehungen: Der Geschäftsführer pflegt Beziehungen zu wichtigen Kunden und Partnern.
- Compliance und Risikomanagement: Die Geschäftsführung stellt sicher, dass das Unternehmen alle gesetzlichen und regulatorischen Anforderungen erfüllt und identifiziert und steuert Risiken.
- Unternehmenskultur: Sie prägt die Unternehmenskultur und stellt sicher, dass sie die Werte und Ziele des Unternehmens widerspiegelt.
Pflichten der Geschäftsführung
Darüber hinaus sind die Geschäftsführer zur Risikominimierung und Kapitalerhaltung verpflichtet. Zusammengefasst zählt es zu ihrer größten Pflicht, das Geschäft und dessen Betrieb gewinnbringend voranzutreiben.
Wie wird man Geschäftsführer?
Dennoch ist es in der Realität so, dass von der Geschäftsleitung ein großes Maß an Berufserfahrung und oftmals ein akademischer Grad erwartet werden. Sie braucht ein betriebswirtschaftliches Verständnis und muss sowohl die Branche als auch das Produkt oder den angebotenen Service in die Tiefe verstehen. Im Normalfall arbeitet sich der angehende Geschäftsführer im Laufe seiner Karriere hoch oder gründet nach einigen Jahren im Berufsleben selbst ein Unternehmen. Dieser Prozess erfordert viel Disziplin und Erfahrung, denn ohne die notwendige Expertise ist eine Karriere in der Geschäftsführung nur schwer möglich.
Wenn der Geschäftsführer nicht selbst Gesellschafter oder Eigentümer ist, handelt es sich um einen Fremdgeschäftsführer. In diesem Fall zählt er selbst zum Teil als Arbeitnehmer, da er den Weisungen der Gesellschafterinnen unterliegt. Aus diesem Grund betreffen ihn auch sämtliche arbeitsschutzrechtlichen Belange.
Grundsätzlich bestimme die Gesellschafterinnen, wer in der Gesellschaft die Geschäftsführung übernimmt. Demnach entscheiden auch sie, welche Voraussetzungen dafür erfüllt werden müssen.
Ausbildung als Geschäftsführer
Darauf folgen im Normalfall einige Jahre an Berufserfahrung und Weiterbildungen bevor es Zeit für die Spitzenposition in Unternehmen ist.
Weiterbildung als Geschäftsführer
Zusätzlich soll die Geschäftsführerin mit gutem Beispiel voran gehen und stetige Weiterbildung auch bei den Mitarbeitenden fördern.
- Leadership und Führungskompetenzen
- Change-Management
- Rhetorik und Präsentation
- Cyber Security
- Verhandlungskompetenz
- Branchen-spezifische Fortbildungen
Unterschied zwischen Geschäftsführung und Geschäftsleitung
Die Geschäftsleitung hingegen kann ein breiteres Spektrum von Führungskräften umfassen, einschließlich der Geschäftsführung, aber auch anderer leitender Angestellter wie Abteilungsleiter oder Bereichsleiter. Sie sind für die Umsetzung der von der Geschäftsführung festgelegten Strategien und Ziele verantwortlich.
In kleineren Unternehmen können diese Rollen oft von denselben Personen ausgefüllt werden, während in größeren Organisationen eine klarere Trennung zwischen Geschäftsführung und Geschäftsleitung besteht.
Was ist ein angestellter Geschäftsführer? Vorteile und Unterschiede
Im Gegensatz zu anderen Angestellten haftet ein angestellter Geschäftsführer, also der Fremdgeschäftsführer in einer GmbH mit seinem privaten Vermögen – genau wie eine nicht angestellte Geschäftsführerin. Dennoch verfügt ein Gesellschafter-Geschäftsführer oft über mehr Macht im Unternehmen, da er auch Anteilseigner ist.
Unterschied zwischen einem Gesellschafter und einem Geschäftsführer in einer GmbH
Obwohl eine Person auch beide Rollen ausführen kann, gibt es bestimmte Unterschiede zwischen einem Gesellschafter und einem Geschäftsführer. Gesellschafterinnen sind sowohl am Gewinn als auch an den Stimmrechten beteiligt und gelten als Anteilseignerinnen einer GmbH. Geschäftsführer sind hingegen Teil des Managements und können – wie bereits ausgeführt – in manchen Fällen auch als Arbeitnehmer gesehen werden. Trotzdem vertreten Geschäftsführer das Unternehmen auch rechtlich nach innen und außen.
Beide Rollen können von sowohl von nur einer Person oder auch mehreren Personen ausgeführt werden. Wenn eine Gesellschafterin die Rolle der Geschäftsführung übernimmt, ist es wichtig, einen Geschäftsführerdienstvertrag zu vereinbaren. So werden Konflikte mit anderen Gesellschaftern sowie mit dem Finanzamt umgangen.
Fähigkeiten eines Geschäftsführers
Ein Geschäftsführer benötigt eine Vielzahl von Fähigkeiten, die sowohl Hard Skills (technische oder spezifische Fähigkeiten) als auch Soft Skills (zwischenmenschliche oder “Menschen” Fähigkeiten) umfassen. Diese Fähigkeiten ermöglichen es, das Unternehmen effektiv zu führen, strategische Entscheidungen zu treffen, Teams zu leiten und das Unternehmen zum Erfolg zu führen.
Hard Skills sind spezifische, messbare und lehrbare Fähigkeiten, die durch formale Ausbildung und Praxis erworben werden. Einige der wichtigsten Hard Skills für einen Geschäftsführer sind:
- Kaufmännische und betriebswirtschaftliche Kenntnisse
- Strategisches Verständnis
- Projektmanagement-Kenntnisse
- Fundierte Kenntnisse in der Branche
- Analytisches Denken
- EDV-Kenntnisse
- Führungsqualitäten
- Kommunikationsfähigkeit
- Problemlösungsfähigkeit
- Stressresistenz
- Zeitmanagement
- Teamarbeit
- Reisebereitschaft
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